Ganz am Anfang, als ich angefangen habe einen Roman zu schreiben, war mir gar nicht bewusst, wie viele Gleichgesinnte es gibt. Auf der Suche nach einer Antwort zu einem Schreibthema bin ich dann darauf gestoßen: den Tintenzirkel. Ein Autorenforum für Fantasy-Autoren. Hier wurde ich zunächst fündig bei der Antwort auf meine Frage (ich glaube, es ging um’s plotten, weiß es aber nicht mehr genau) und auch in Bezug auf Gleichgesinnte. Da mein erster beendeter Roman auch ins Genre der Fantasy gehört, war ich hier genau richtig. Kurz entschlossen sah ich mich um, fand den Ton nett, die Threads sehr interessant und schon habe ich mich angemeldet. Mittlerweile ist es schon fast vier Jahre her, dass ich dort aufgenommen wurde. Und das Tolle ist: ich habe haufenweise Kollegen und Freunde gefunden, die ich teilweise sogar im richtigen Leben schon getroffen habe, geschätzte Betaleser und viele offene Ohren für die kleinen und großen Schreibprobleme, die wir irgendwie alle mal haben.
Aber es gab noch andere Orte, an denen ich andere Schreiberlinge gefunden habe. Zum einen ganz zufällig im Büro, als ich mit einer Kollegin ins Gespräch kam, stellte sich heraus, dass sie ebenfalls an einem Roman arbeitet. Die meisten jedoch habe ich in den Seminaren der Bundesakademie für kulturelle Bildung in Wolfenbüttel getroffen. Aus jedem Seminar habe ich mindestens eine Bekanntschaft mitgenommen, habe jetzt diverse neue Brief- bzw. Emailfreunde und Test- und Betaleser. Wofür ich die Seminare an der Bundesakademie aber am meisten schätze ist natürlich die konstruktive Kritik. Ich habe wirklich schon wahnsinnig viel gelernt dort.
Mein erstes Seminar war eins der Basisseminare – Mit allen Sinnen schreiben. Ich hatte mich mit einem mehrseitigen Ausschnitt aus meinem „Nacht der Elemente 1“ Manuskript beworben. Es gibt für jedes Seminar, in dem die eigenen Texte besprochen werden, einen sogenannten Reader. Jeder Teilnehmer schickt eine Textprobe (meistens einen Ausschnitt des Manuskripts, manchmal ein Exposé oder beides) hin und aus den ganzen Beiträgen wird dann ein Heft gebunden, welches jeder Teilnehmer vorab erhält. Man kann sich in die Texte der anderen also schon einlesen und macht sich am besten auch direkt Notizen zu den Dingen, die einem auffallen. Bei meinem ersten Seminar wusste ich noch nicht genau, was mich erwartet und ich war zuerst auch ziemlich schockiert, was alles an meinen Texten kritisiert wurde. Es dauerte eine ganze Weile, bis ich das verdaut hatte, aber man lernt wirklich daraus. Ich bin jedenfalls wieder hingefahren, mein nächstes Seminar war ein spezielles Fantasy-Seminar, in dem es besonders um Figuren ging. Und ich hatte wieder einen Ausschnitt aus „Die Nacht der Elemente 1“ mit, allerdings einen anderen. Wieder habe ich viel über meinen Text gelernt und ihn erneut verbessert. Das nächste Mal war ich dann zum Text-TÜV in Wolfenbüttel und tatsächlich zum letzten Mal wieder mit einem Ausschnitt aus „Die Nacht der Elemente“. Wieder habe ich danach einiges am Text geändert und mich dann damit beworben und einen Verlag gefunden.
Beim nächsten Seminar in Wolfenbüttel, wieder einem Text TÜV hatte ich dann den Ausschnitt aus einem neuen Projekt mit und bin gespannt, ob ich damit nochmal hinfahren werde oder das nächste Mal einen anderen Text mitnehme. Wiederkommen werden ich auf jeden Fall.